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Arbeitskreis Bahnpolizei |
Die Geschichte der deutschen Bahnpolizei ist mit der Historie des Eisenbahnwesens in Deutschland eng verknüpft. Beide wurden von den ökonomischen und politischen Entwicklungen des 19. und 20. Jahrhunderts geprägt. Nach der Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahngesellschaft im Jahre 1835 zeigte sich die Notwendigkeit, den rasch entstehenden privaten Eisenbahngesellschaften auch „bahnpolizeiliche Befugnisse“ zur Gefahrenabwehr für betriebliche Einrichtungen, Gütertransport und den Reiseverkehr zu übertragen. Diese Befugnisse wurden vorerst nebenamtlich von Angehörigen der jeweiligen Eisenbahngesellschaften wahrgenommen. Erst nach dem Ersten Weltkrieg und mit der Verstaatlichung der Eisenbahnen im Deutschen Reich wurde ein „hauptamtlicher Überwachungsdienst“ erforderlich. Nach 1933 blieb diese Eisenbahnpolizei Bestandteil der Deutschen Reichsbahn, unterstand seit 1936 aber zugleich den Weisungen des „Reichsführers SS und Chefs der Deutschen Polizei“. Der Status des hauptamtlichen Bahnpolizisten blieb nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches im Jahre 1945 in allen vier Besatzungszonen bestehen. 1947 wurde die Bahnpolizei in der Sowjetischen Besatzungszone jedoch aus der Verfügung der Verkehrsverwaltung herausgelöst und als „ordentliche Bahnpolizei“ in die Deutsche Verwaltung des Innern eingegliedert. Das heißt, sie wurde eine staatliche Polizei, die im Jahre 1949 die Bezeichnung „Transportpolizei“ erhielt. 1990 wurde die Transportpolizei der DDR aufgelöst und teilweise in die „Bahnpolizei im Bundesgrenzschutz“ überführt. 1992 erfasste dieser Prozess auch die Bahnpolizei der Deutschen Bundesbahn. Seit diesem Zeitpunkt ist der Begriff des „Deutschen Bahnpolizeibeamten“ getilgt. Die Beamten des Bundesgrenzschutzes sind nunmehr mit der „Wahrnehmung bahnpolizeilicher Befugnisse auf den Anlagen und Strecken der Deutschen Bahn AG“ vom Gesetzgeber beauftragt. Die
Mitglieder des „Arbeitskreises Bahnpolizei“ sind überwiegend
ehemalige Angehörige der Bahnpolizei der Bundesbahn oder der früheren
Transportpolizei in der DDR. Neben der Erfassung bahnpolizeibezogenen
Schriftgutes bemühen sie sich um die Aufhellung der verschiedenen Behördengeschichten
in Ost und West. Veröffentlicht wurde bisher der Beitrag „Die
Transportpolizei 1945-1990“ in der Publikation „Im Dienste der
Partei. Handbuch der bewaffneten Organe der DDR“, Berlin 1998. Gegenwärtig
konzentrieren sich die Aktivitäten auf den südbrandenburgischen Raum,
wo in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Eisenbahnwesen an der
Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus die Geschichte der
Bahnpolizei in ihrer Wechselwirkung mit der Entwicklung des
Eisenbahnwesens im Raum Cottbus erforscht werden soll. Darüber hinaus
sind einige Mitglieder mit dem Sammeln von Uniformen und Polizeieffekten
befasst. Als
Koordinator des Arbeitskreises steht Horst Parton, Oberkirchplatz 6,
03044 Cottbus (Tel./Fax 0355-796011) für weitere Informationen zur Verfügung.
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