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Einführung Bei den Tagungen im Oktober 1995 in Duisburg und im Juni 1996 in
Caputh/Brandenburg stand die Konzeption und die Fertigstellung des Buchs „Die
deutschen Wasserschutzpolizeien“ im Vordergrund. Nach den Tagungen
in Duisburg und Caputh konnte die Präsentation dieses Buchs am 23. November
1996 unter Beteiligung der WSP-Leitungen Brandenburgs und Berlins, des
Vorsitzenden der DGfPolG e.V. Michael Haunschild sowie von Autoren und
Zeitzeugen bei der Internationalen Bootsausstellung in der Bundeshauptstadt
Berlin auf den Ausstellungsständen der WSP Brandenburg und Berlin erfolgen.
In Caputh wurde der Beschluss gefasst, dass der AK WSP nach Erscheinen dieses
Buchs fortgeführt wird und einmal jährlich eine Tagung zu einem bestimmten
wasserschutzpolizeilichen Thema stattfinden soll. Die weiteren Tagungen Die Tagung des AK WSP in Immenstaad am Bodensee im Mai 1997 befasste sich mit mehreren kurzen Vorträgen zum Thema „Übergreifende Zusammenarbeit der Wasserschutzpolizei auf grenznahen Gewässern in Westeuropa“. 1998 fand bei der Polizeiführungsakademie Hiltrup die nächste Tagung mit dem Thema „Fachspezifische Aus- und Fortbildung der Wasserschutzpolizei“ statt. Neben dem Vortrag des Dozenten der PFA, Herrn Prof. Dr. Heuer, über das Thema „Polizeiliche Ausbildung im Wandel – Ziele und Effekte für das Berufsverständnis“ wurde eine Übersicht der fachspezifischen Aus- und Fortbildung der deutschen Wasserschutzpolizeien seit 1919 mit den Besonderheiten einiger Länder besprochen. Zum Abschluss konnte der Entwurf des Qualifizierungskonzepts für Beamtinnen und Beamte der WSP Niedersachsen kurz dargestellt werden. Nachdem der Verlag Krüpfganz mitgeteilt hatte, dass die erste Auflage des Buches „Die deutschen Wasserschutzpolizeien“ bereits vergriffen war, sollte bis Ende 1998 eine neue und erweiterte Auflage erfolgen. Auf der Tagung des Arbeitskreises 1999 in Koblenz wurde das Thema „Umfang, Inhalt und Auswirkung der staatspolitischen
(weltanschaulichen, ideologischen) Schulung der Bediensteten der
Wasserschutzpolizeien“ von der Weimarer Republik über die NS-Zeit bis
hin zur Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland
behandelt. Vor Beginn der Tagung in Wilhelmshaven 2000 wurde
die zweite Auflage des Buches „Die deutschen
Wasserschutzpolizeien“ im Büro der EXPO AM MEER durch den ehemaligen
Landtagspräsidenten Horst Milde mit dem Leiter des Verlags Dr. Neufang KG in
Anwesenheit einiger Autoren und geladenen Gästen der Öffentlichkeit
präsentiert. Nach dem plötzlichen Tod des Inhabers des Verlags Krüpfganz war
dieser von dem Verlag Dr. Neufang übernommen worden. Die Tagung befasste sich
mit dem Thema „Entwicklung des Bootsbaus bei den
Wasserschutzpolizeien“. Die Tagungen 2001 in Rüdesheim und 2002 in Bautzen vertieften das
Thema „Die Uniformierung der
Wasserschutzpolizeien und ihrer Vorläufer“. Die Entwicklung der „Aufgaben und Organisation der Wasserschutzpolizeien“
war Gegenstand der Tagung 2003 in Köln.
Das AK-Mitglied Dr. Günther Meyer stellte sein neues Buch „Schiffe und Boote der deutschen Wasserschutzpolizeien und
ihrer Vorläufer (1890 -2000)“ vor. Bei den Tagungen 2004 in Hamburg und 2005 in Braunschweig erarbeitete
der Arbeitskreis ein „Ausstellungskonzept der Geschichtlichen Sammlung der
deutschen Wasserschutzpolizeien“ für die Wasserschutzpolizei-Schule in
Hamburg. Dem folgten 2006 in Caputh die Themen „Berufsbild
des Volkspolizisten in den 80er Jahren in der DDR“ und durch das
AK-Mitglied Peter Bröhl die Vorstellung seines 2005 erschienenen Buchs „Wasserschutzpolizei
in drei Zeitepochen - Zur Geschichte der Wasserschutzpolizei auf dem Rhein
von 1920 bis 1953“, welches im Verlag für Polizeiwissenschaft in
Frankfurt erschienen war. Weiterhin berichtete er über die mögliche
Zusammenarbeit der Wasserschutzpolizei des Deutschen Reichs mit der Gestapo.
Leider musste der AK zur Kenntnis nehmen, dass die Leiter der
Wasserschutzpolizeien der Bundesländer bei ihrer letzten Tagung (ALT) keinen
Beschluss gefasst hatten, dem Kuratorium (KT) der WSP-Schule die finanzielle
Unterstützung der Sammlung in der WSP-Schule zu empfehlen. Der AK WSP
beschloss daraufhin, das Thema „Geschichtlichen
Sammlung der deutschen Wasserschutzpolizeien bei der WSP-Schule“ bis
zum Beschluss des KT zur Genehmigung der Einrichtung der Sammlung ruhen zu
lassen. Diese Genehmigung ist „aus finanziellen Gründen“ nie erteilt worden. 2007 befasste sich der AK WSP in Langenargen/Bodensee mit den Themen
„Zusammenarbeit zwischen der WSP und der Gestapo
während der NS-Zeit“ sowie aus aktuellem Anlass mit den „Maßnahmen Deutschlands zum nationalen Schutz seiner
Schiffe vor Terrorangriffen“. Weiterhin wurden erste Hinweise zum
Thema „Beteiligung der Wasserschutzpolizei an
Kriegsverbrechen während der NS-Zeit“ besprochen. Außerdem wurde über
das Thema „Vom Koordinierungsverbund Küstenwache zum Maritimen Sicherheitszentrum“
referiert. Das Thema „Beteiligung der Wasserschutzpolizei an
Kriegsverbrechen während der NS-Zeit“
wurde 2008 auf der Tagung in
Elsfleth fortgesetzt. Dazu gehörte auch die Teilnahme der
Wasserschutzpolizei an dem sogenannten „Bandenkampf“ in Weißrussland. Die Tagung 2009 in Berlin befasste
sich mit dem Thema der „Bewaffnung der
Wasserschutzpolizei sowie ihrer Vorläufer“ und wurde durch einen
Referenten aus dem Arbeitskreis Polizeiwaffen hervorragend unterstützt. In
Zusammenarbeit der AK WSP und Polizeiwaffen soll eine Zusammenstellung der
Waffen auf der Grundlage des Buches über die Geschichte der
Wasserschutzpolizei durch den AK WSP erfolgen. Dieses Thema konnte bei der Tagung 2010 in Köln mit einer
Zusammenstellung über die Waffen der WSP abgeschlossen werden. Neue
Erkenntnisse über die Wasserschutzpolizei im „auswärtigen Einsatz“ und über
ihre Mitwirkung bei einem Kriegsverbrechen in den Niederlanden wurden
vorgestellt. Bei der Tagung 2011 in Bremerhaven wurde dieses Thema ergänzt. Bei dieser
Tagung trug ein Angehöriger der WSP Bremerhaven das Thema „Schiffsabfertigung einschließlich Passkontrolle“ vor.
Weiterhin wurden neue Erkenntnisse aus dem Nationaal Archief in Den Haag
hinsichtlich einer Erschießungsaktion der Wasserschutzpolizei im Frühjahr
1945 in den Niederlanden vorgestellt. Bei der Tagung 2012 in der WSP-Schule Hamburg stellte der Leiter der
Schule die Zentrale für alle Beamtinnen und Beamten der Wasserschutzpolizeien
der Länder zuständige Schule vor. Er berichtete über die aktuellen Umbau- und
Renovierungsarbeiten der Gebäude sowie die nachlassende Vorqualifikation der
Schüler, die eigentlich zur verlängerten und intensiveren fachqualifizierten Aus-
und Fortbildung führen müsste. Ein Vertreter der WSP Hamburg unterrichte die
Teilnehmer über die „Organisation und die
Aufgaben der WSP Hamburg“ sowie die besonderen
Einstellungsvoraussetzungen. Hamburg ist das einzige Bundesland, das noch
spezifische Einstellungsvoraussetzungen für Beamte der WSP im mittleren und
gehobenen Dienst festgelegt hat. Über den Fortgang der aktuellen Forschungen
zur Geschichte der Wasserschutzpolizei Niedersachsens und über die Rolle der
Wasserschutzpolizei während des Zweiten Weltkriegs wurde im weiteren
Tagungsverlauf berichtet. Zu Beginn der Tagung 2013 in Magdeburg gedachten die Teilnehmer in einer
Schweigeminute des verstorbenen Mitbegründers des AK WSP, Herrn Dr. Erwin B.
Boldt. Es folgte weiterhin die
Darstellung des Sachstandes zu den bereits im Vorjahr vorgestellten
Projekten, insbesondere zu der Beteiligung der deutschen Wasserschutzpolizei
bei dem sogenannten „Unternehmen Seydlitz“ im Jahr 1943 in Weißrussland. Die Tagung 2014 in Nienburg begann mit einer Führung durch das
Polizeimuseum Niedersachsen durch dessen Leiter Dr. Dirk Götting.
Anschließend stellte das AK-Mitglied Peter Bröhl seine Studien zum Thema: „Wasserschutzpolizei des Dritten Reiches im Zweiten
Weltkrieg - Organisation, Aufgaben und Kriegsverbrechen“ vor, die er
bereits am 17. September 2013 an der WSP-Schule in Hamburg vor den dortigen
Lehrgangsteilnehmern vorgetragen hatte und die demnächst in der
Schriftenreihe der DGfPolG e.V. erscheinen. Am nächsten Tag folgte der
Vortrag zum Thema: „Darstellung der Entwicklung
der wasserschutzpolizeilichen Aufgabenwahrnehmung in den Verfügungseinheiten
der Polizeiinspektionen der Flächendirektionen Niedersachsens“ durch
den Vorsitzenden des Fachausschusses Wasserschutzpolizei der Gewerkschaft der
Polizei Landesbezirk Niedersachsen. Dem Bericht über die Aktivitäten des AK
WSP und dem Hinweis auf einen Beitrag im Blog der DHPol zum KFS 2.0 des
AK-Koordinators Günter Heemann folgte auf Bitten von Dr. Dirk Götting der
gemeinsame Beschluss des AK, ein inhaltliches Konzept für Ausstellungstafeln
des Polizeimuseums Niedersachsen über die geschichtliche Entwicklung der
Wasserschutzpolizei von ihren Anfängen bis heute am Beispiel der WSP
Niedersachsen zu erarbeiten. Abschließend stellte AK-Koordinator Günter
Heemann seine Erfahrungen bei der Umsetzung des Manuskripts über die
Geschichte der WSP Niedersachsen von 1945 bis 2012 mit dem Verlag für
Polizeiwissenschaft und die zusammenfassende Darstellung des Buches „Die Wasserschutzpolizei Niedersachsen“, der als
Band 16 in der Schriftenreihe der DGfPolG e.V. erschienen ist, kurz vor. Die Tagung zum 20jährigen Jubiläum des AK WSP 2015 in Bramsche begann
mit einer interessanten Führung durch das dortige Tuchmachermuseum, an die
sich das gemeinsame Abendessen anschloss. Der Koordinator des AK gab einen
kurzen Rückblick auf die Gründung des AK WSP am 04./05. Februar 1995 bei der
WSP-Schule Hamburg und die Tätigkeiten der letzten 20 Jahre des AK. Die
Themen der 23 Tagungen, die auf der Mitgliederseite des AK WSP im Internet
nachzulesen sind, wurden kurz dargestellt und die Teilnehmer mit
beträchtlichem Lebensalter gewürdigt. Peter Bröhl berichtete über einen
weiteren Vortrag an der WSP-Schule Hamburg vor einem großen Kreis von
Pensionären der dortigen WSP. Der Vorsitzende der DGfPolG e.V. Michael
Haunschild, der bisher an allen Tagungen teilnahm, bedankte sich für die
Leistungen des AK WSP und seines Koordinators. Danach stellte Günter Heemann
kurz die Tätigkeiten des AK WSP seit der letzten Tagung in Nienburg vor. Die
Tagungsteilnehmer trafen sich am nächsten Tag mit ehemaligen und aktiven
Polizeibeamten auf der Dienststelle der WSP Bramsche. Danach fuhren alle mit einer Motoryacht
über den Mittellandkanal zum Museum der Varusschlacht im Park Kalkriese. Am
Abend wurden die vom AK WSP erstellten Entwürfe für 13 Tafeln über die
Geschichte der Wasserschutzpolizei am Beispiel der WSP Niedersachsen nochmals
besprochen, die bereits am 15.01.2015 dem Polizeimuseum Niedersachsen übersandt
worden waren. Weitere Vorschläge konnten in einen gekürzten Entwurf
eingearbeitet und den Teilnehmern der Besprechung am 19. Mai 2015 beim
Polizeimuseum in Nienburg übersandt werden. Peter Bröhl wies auf das
Erscheinen seines Buchs „Vom Nordkap bis
zum Asowschen Meer: Deutsche Wasserschutzpolizei im Zweiten Weltkrieg
(Organisation, Personal, Aufgaben, Kampfeinsätze, Kriegsverbrechen)“ hin,
welches zwischenzeitlich als Band 19 in der Schriftenreihe der DGfPolG e.V.
erschienen war. Die Tagung 2016 in Köln begann mit einer Führung durch das Deutschen
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Der AK gedachte seines
Gründungsmitglieds Werner Fox, der am 22. Januar 2016 verstorben und für den
AK und darüber hinaus ein „Leuchtturm“ gewesen war. So war Werner Fox der
Initiator und langjähriger „Motor“ des „Deutschen Zollmuseums“ in Hamburg
gewesen. AK-Mitglied Peter Bröhl berichtete über neue Erkenntnisse, die er
nach zwei Vorträgen in den Niederlanden nach Erscheinen seines letzten Buchs
von dort erhalten hatte. Nach einer Besichtigung mit Führung des ehemaligen
Regierungsbunkers in Bad Neuenahr / Ahrweiler am nächsten Tag berichtete der
Koordinator des AK Günter Heemann über den Stand des Ausstellungskonzepts „Geschichte der Wasserschutzpolizei am Beispiel der WSP
Niedersachsen“ für das Polizeimuseum Niedersachsen und die Tätigkeit
des AK im zurückliegenden Jahr. Die Tagung 2017 in Nienburg begann mit der Eröffnung der
beindruckenden Ausstellung „Buten und binnen -
Die Wasserschutzpolizei und ihre Geschichte“ im Polizeimuseum
Niedersachsen in Nienburg vor vielen hochrangigen Vertretern der Polizei und
Wasserschutzpolizei aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Brandenburg. Der
Arbeitskreis hatte dazu seine Unterlagen dem Polizeimuseum zur Verfügung
gestellt und seit 2014 in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Museums ein
Ausstellungskonzept entwickelt.
Weiterhin wurden die zusammengestellten Unterlagen zum Thema „Marine-Küstenpolizei (M.K.P.)“ vorgestellt und
darauf hingewiesen, dass nur wenige verlässliche Unterlagen zu dem Thema
vorhanden sind. Am nächsten Tag nahmen die Tagungsteilnehmer an einer sehr
informativen Führung durch das Heringsfängermuseum in Heimsen teil. Nach der
Rückkehr diskutierte der AK den Vorschlag von Günter Heemann, die seit 1995
übernommene Aufgabe als Koordinator des AK WSP abzugeben. In der
anschließenden Diskussion bot sich Peter Bröhl an, diese Aufgabe zu
übernehmen. Er wurde von den anwesenden Mitgliedern des AK einstimmig
gewählt. Günter Heemann wurde für 22 Jahre unermüdliche und hervorragende
Arbeit als Koordinator des AK WSP gedankt. Die Tagung 2018 fand in Wuppertal statt. Peter Bröhl berichtete
mittels zweier PowerPoint-Präsentationen über die Ende November 2017 im
Bundesarchiv Freiburg (Militärarchiv) ausschließlich in
Kriegsmarine-Beständen gefundenen Erkenntnisse hinsichtlich der „Marine-Küstenpolizei (M.K.P.)“, der
Wasserschutzpolizeikommandos „IJsselmeer“
und „Ostland“ sowie über die
organisatorischen und personellen Verflechtungen der damaligen
Wasserschutzpolizei des Deutschen Reichs mit der Deutschen Kriegsmarine. Er
berichtete weiterhin über die Aktivitäten des AK WSP seit der letzten Tagung
2017 in Nienburg (so die Veröffentlichung einer 6-teiligen Artikelserie von
ihm über die Historie der Wasserschutzpolizei ab dem Ende des 1. Weltkriegs
bis zum Wiederaufbau nach dem Ende des 2. Weltkriegs in der Zeitschrift „Polizei-Info-Report“ in den Ausgaben 1 bis 6 des Jahres
2018 mit dem Titel „Wasserschutzpolizei in
unruhigen Zeiten“) sowie über die hohe Zahl von
Anfragen (alleine aus den Niederlanden 56 Stück), die ihn erreichten und beantwortet wurden. Am nächsten Tag wurde die
Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal besucht, wo eine beeindruckende Führung
durch deren Leiterin Dr. Ulrike Schrader erfolgte. Anschließend wurde das
Polizeipräsidium Wuppertal aufgesucht, wo von dem Historiker Michael
Okroy ein interessanter
geschichtlicher Überblick über dieses Gebäude vermittelt wurde. Hierbei kam
auch der sogenannte „Wuppertaler Bialystok-Prozess“ zur Sprache, dessen
Hauptangeklagter der ehemalige Oberleutnant d.Sch. und spätere
Polizeihauptkommissar Rolf-Joachim Buchs war und der in dem Saal 300 dieses
Gebäudes stattfand. Im Rahmen einer Pkw-Rundfahrt in das Städtedreieck
Wuppertal-Remscheid-Solingen wurde die bekannte Müngstener Brücke, das
„Krähennest“ des Remscheider Rathauses mit einem beeindruckenden Rundblick über das
Bergische Land, Schloss Burg an der Wupper und einige polizeigeschichtlich
bedeutsame Orte dieses Städtedreiecks besucht. Die nächste Tagung 2019 des AK-WSP fand in der
Zeit vom 17. bis 19. Mai in Cuxhaven statt. Zunächst wurde
das Maritime Sicherheitszentrum des Bundes und der Küstenländer aufgesucht,
in dem die für die maritime Sicherheit zuständigen Behörden und Einrichtungen
des Bundes und der Küstenländer (Bundespolizei, Wasserschutzpolizeien der
fünf Küstenländer, Zoll, Deutsche Marine, Bundesanstalt für Landwirtschaft
und Ernährung, Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes,
Havariekommando) in dem Gemeinsamen Lagezentrum See eng zusammenarbeiten.
Dort wurden wir in einem sehr informativen Vortrag über die Aufgaben und die
zu deren Bewältigung zur Verfügung stehenden modernsten und komplexen
Fahndungs- und Informationsmöglichkeiten dieser Leitstelle informiert. Am
Abend informierte Peter Bröhl mit einer PowerPoint-Präsentation die
Teilnehmer über neue Erkenntnisse über das damalige
Wasserschutzpolizei-Kommandos „Ostland“, insbesondere über dessen
Berührungspunkte und Verquickung mit der Kriegsmarine des damaligen Deutschen
Reichs. Am nächsten Tag wurde der Fliegerhorst Nordholz aufgesucht, auf dem
die Marinefliegergeschwader 3 und 5 stationiert sind. Diese beiden Geschwader
sind mit der weiträumigen Seeraumüberwachung und Aufklärung zur Über- und
Unterwasserseekriegsführung, dem Personal- und Materialtransport, dem Such-
und Rettungsdienst sowie der Überwachung von Meeresverschmutzungen (
Pollution Control) beauftragt. Die dortige sachkundige Führung war sehr
informativ. Anschließend wurde das direkt an das Gelände des Fliegerhorstes
Nordholz anschließende Deutsche Luftschiff- und Marinefliegermuseum
Aeronauticum aufgesucht, in dem die historische und technische Entwicklung
der Luftschifffahrt und der Marinefliegerei mit Original-Luftfahrzeugen der
See- und Marineflieger der Bundesmarine und der ehemaligen DDR sowie die
historische und technische Entwicklung der Luftschifffahrt und
Marinefliegerei anhand von Beispielen, Exponaten sowie Nachbauten gezeigt
werden. Nach dem Abendessen wurde zunächst von Günter Heemann mittels einer
PowerPoint-Präsentation die Biografie des ersten Leiters
der Wasserschutzpolizei Niedersachsens, Hans August Nettelrodt, und dessen
Anteil an dem Aufbau dieser Polizeisparte nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs dargestellt. Daran anschließend berichtete Peter Bröhl über
die letzten Erkenntnisse zur Tötung eines
niederländischen Widerstandskämpfers durch einen Niederländer in den Diensten
des Wasserschutzpolizei-Kommandos „IJsselmeer“ am 6. Mai 1945, einen Tag nach
der Teilkapitulation der deutschen Truppen in Nordwestdeutschland, Dänemark
und den Niederlanden. Am 19. Mai endete die Tagung nach dem Frühstück
im Tagungshotel. Die für den 15. bis
17. Mai 2020 vorbereitete Tagung des Arbeitskreises Wasserschutzpolizei im
Raum Magdeburg mußte aufgrund der Corona-Krise kurzfristig abgesagt werden.
Sie wurde auf den Zeitraum vom 23. bis zum 25. April 2021 verschoben. Die
für den 23.-25. April 2021 vorgesehene Tagung des AK-WSP musste wegen der
Corona-Lage leider erneut abgesagt werden. Im
Jahr 2022 konnte dann dieses Treffen vom 22. bis zum 24.April im „3. Anlauf“,
wie bereits in den Jahren 2020 und 2021 geplant, in Schönebeck (Elbe) im
dortigen OT Bad-Salzelmen, durchgeführt werden. Zunächst
besichtigten wir das seit
1875 bestehenden „Pretziener Wehr“. Das heute noch funktionstüchtige und
unter Denkmalschutz stehende Wehr ist ein ganz wichtiger Baustein in der
Hochwasserschutzkonzeption Sachsen-Anhalts und dient insbesondere den
Anwohner von Magdeburg, Schönebeck und den umliegenden Gemeinden als Schutz
vor den jährlichen Hochwassern. Die Bedeutung dieses ingenieur-technischen
Meisterwerks wurde auf der Pariser Weltausstellung 1889 mit einer
Goldmedaille gewürdigt. In den dortigen Räumen des LHW wurde uns anschließend
ein beeindruckender Film über die denkmalgerechte Komplettsanierung des Wehrs
vorgeführt, welche im Oktober 2010 abgeschlossen werden konnte, rechtzeitig
vor dem schrecklichen Jahrhunderthochwasser in der Elbe-Saale-Region im Jahr
2013. Am Abend wurde von dem
ehemaligen WSP-Beamten Sachsen-Anhalts, Dietmar Bloch, ein Kurzvortrag über
den Einsatz der WSP während des erwähnten Hochwassers 2013 gehalten. Zum
gleichen Ereignis, aber aus persönlicher Sicht, referierte
anschließend unser Mitglied und Organisatorin des Treffens Yvetta Schöne
unter Verwendung von Fotos und Filmsequenzen aus familiärem Besitz. Am Samstag, 23. April
2022, fuhren wir zu dem „Ringheiligtum“ nach Barby, OT Pömmelte, wo wir durch einen dortigen Mitarbeiter
eine sehr sachkundige Führung durch den auch als „Deutsches Stonhenge“
bezeichneten etwa 4.300 Jahre alten Kulturort erhielten, dessen Ausgrabung
erst im Jahr 2005 begann. Sie besteht aus insgesamt sieben Ringen hölzener
Palisaden, Gruben und Wällen mit einem Gesamtdurchmesser von 115 m. Über 300
Jahre diente diese Stätte den Menschen der jungsteinzeitlichen Glockenbecher
und der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur als zentrales Heiligtum mit
vielfältigen Ritualen. Von dort aus besuchten wir
das Salzlandmuseum in Schönebeck, OT Bad-Salzelmen,
wo wir eine fachkundige Führung durch die Ausstellung „LebensStröme –
Binnenschifffahrt auf Elbe, Saale und Bode“ erhielten und auch Grabungsfunde
vom „Ringheiligtum“ in Pömmelte zu sehen bekamen. Unmittelbar im Anschluss
daran erhielten wir durch den „Nachtwächter“ von Bad-Salzelmen eine
einstündige Führung durch den ältesten Stadtteil dieses Ortes. Am Abend wurden von Peter
Bröhl neue Erkenntnisse über die Rolle der Wasserschutzpolizei
des Deutschen Reichs bei der Räumung der Krim von deutschen und
rumänischen Truppen im Frühjahr 1944 dargestellt. Weiterhin wurde auf
ebenfalls neue Erkenntnisse zur Marine-Küstenpolizei (M.K.P.)
hingewiesen. Am Sonntag, 24. April 2022, wurde in
den Räumen der Reederei und privaten Schifffahrtsschule Süßenbach in
Schönebeck durch den Seniorchef ein sehr interessanter Vortrag über
Veränderungen und Weiterentwicklungen in dem Vorschriftenwesen der
Binnenschifffahrt gehalten. Darüber hinaus gab er uns einen Einblick in seine
berufliche Lebensgeschichte, insbesondere nach der sogenannten „Wende“. Mit
dem Ende dieses Programmpunkts endete auch unsere diesjährige Tagung. Das nächste Treffen des
AK-WSP ist für die zweite Aprilhälfte 2023 vorgesehen. Über den Tagungsort
und die Durchführung ist noch keine Entscheidung getroffen worden. Sie wird
rechtzeitig mitgeteilt. Die Tagung im Jahr 2023
konnte planmäßig in der Zeit v. 21. bis 23. April in Moers und
Duisburg durchgeführt werden. Die Teilnehmer trafen sich
am Freitag, 21.04.202, 12.00 Uhr, an der
Wasserschutzpolizei-Wache in Duisburg-Ruhrort. Durch den Leiter der WSP-Wache
wurde zunächst mittels einer PowerPointPräsentation die Organisation der
Direktion Wasserschutzpolizei des Polizeipräsidiums Duisburg Auswirkungen der
letzten Organisationsänderung vorgestellt.
Anschließend wurde der Liegeplatz der Boote der WSP-Wache
Duisburg-Ruhrort aufgesucht und die drei dort befindlichen WSP-Boote,
darunter das gerade von einer einwöchigen Ausbildungsfahrt zurückgekehrte
Boot „WSP 1“, besichtigt wurden. Am Samstag, dem
22.04.2023, fuhren wir mit zwei PKWs nach Duisburg-Ruhrort zum dortigen „Deutschen Binnenschifffahrtsmuseum“. Es ist wohl
Deutschlands umfassendste Museum für die Geschichte der Binnenschifffahrt von
der Steinzeit bis zur Gegenwart mit vielen detailgetreuen Modellen und
zahlreichen Exponaten. Blickfang und Mittelpunkt in der ehemaligen
Herren-Schwimmhalle ist die Tjalk „Goede Verwachting“, ein holländischer
Lastensegler aus dem Jahre 1913 unter vollen Segeln. Ein großer Teil des
Museums ist der Geschichte der Fortbewegungstechniken auf den Flüssen vom
Einbaum bis zum modernen Schubverband sowie dem Schiffbau gewidmet. Weiterhin
ist das Leben und Arbeiten an Bord, der Alltag der Schiffer und ihrer
Familien zu Wasser und zu Lande, Personenschifffahrt und Rheinromantik,
Umschlagstechniken im Hafen, die Geschichte der
Duisburg-Ruhrorter Häfen, das deutsche Kanalsystem, Flussbau (und
Schleusen) sowie internationale Vereinbarungen zur Binnenschifffahrt sehr
informativ dargestellt. Eine fast zweistündige und sehr sachkundige Führung
brachten uns diesen Themen näher. Kurz vor 14.00 Uhr gingen
wir an Bord des Fahrgastschiffs „Rheinfels“, um eine zweistündige Rundfahrt
durch die Duisburger Häfen zu unternehmen. Der Inhaber der Reederei und
Schiffsführer erklärte sehr informativ und mit teils launischen Worten die
Eigen- und Besonderheiten dieses größten Binnenhafens der Welt. Der für Sonntag, dem
23.04.2023, vorgesehene Besuch auf dem Radschleppdampfer „Oscar Huber“,
der als ein einzigartiges technisches Kulturdenkmal zu dem „Deutschen
Binnenschifffahrtsmuseum“ gehört, musste leider entfallen. Das 1922 erbaute
Schiff, welches nach monatelangen Renovierungsarbeiten auf einer Werft
verspätet wieder an seinem Liegeplatz in Duisburg-Ruhrort lag, war noch nicht
für Besucher freigegeben worden. Über den Ort und den
Zeitpunkt unseres nächsten Treffens im Jahr 2024 wurde noch nicht
entschieden. An
der Wasserschutzpolizei und ihrer Geschichte Interessierte sind herzlich
eingeladen, der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e.V. beizutreten
und/oder im Arbeitskreis "Wasserschutzpolizei" mitzuarbeiten. |